In dem 26 Jahre andauernden Bürgerkrieg in Sri Lanka waren die Hauptparteien die sri-lankische Regierung und die Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE), auch bekannt als Tamil Tigers. neben diesen beiden Konfliktparteien waren auch verschiedene Länder in den krieg involviert, sei es durch militärische Unterstützung, finanzielle Hilfe oder politische Einflussnahme. Diese externe Akteure spielten eine beutende Rolle im Verlauf des Konflikts.

Srilankische Regierung

Die srilankische Regierung, angeführt von der singhalesisch-buddhistischen Mehrheitsbevölkerung und politisch getragen von Parteien wie der SLFP und UNP, übernahm im Krieg die Rolle der zentralistischen Staatsmacht, die die territoriale Einheit des Landes mit militärischer Gewalt verteidigte. Unter Präsident Mahinda Rajapaksa (ab 2005) radikalisierte sich diese Position: Die Regierung nutzte ihre staatliche Autorität und Armee, um die LTTE als separatistische Bedrohung zu zerschlagen, unterstützt von internationalen Verbündeten wie China. Sie inszenierte den Konflikt als „Krieg gegen den Terror“ und rechtfertigte damit eine kompromisslose Militäroffensive (2006–2009), die gezielt auf die Vernichtung der LTTE abzielte. Dabei setzte sie ihre überlegenen Ressourcen ein, um tamilische Gebiete unter Kontrolle zu bringen und Widerstand als „terroristisch“ zu delegitimieren. Im Gegensatz zur LTTE, die für einen tamilischen Unabhängigkeitsstaat kämpfte, repräsentierte die Regierung die singhalesische Dominanz und lehnte jede Macht Teilung ab. Beide Seiten verschärften durch ihre Unnachgiebigkeit die Gewaltspirale, wobei die Regierung als offizielle Staatsgewalt die Legitimität beanspruchte, ihre Ziele notfalls mit extremer Härte durchzusetzen. Der Sieg über die LTTE festigte zwar die staatliche Einheit, hinterliess jedoch tiefe ethnische Gräben und eine marginalisierte tamilische Bevölkerung, deren Forderungen nach politischer Teilhabe bis heute ungelöst sind.

Die srilankische Flagge zeigt ethnische Hierarchie: Maroon = singhalesische Mehrheit, Safran = Tamilen (benachteiligt), Grün = Muslime. Der gelbe Rand („Einheit“) steht für staatliche Kontrolle, nicht Gleichberechtigung – Tamilen bleiben untergeordnet. 

Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE)

Die Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE), auch bekannt als Tamil Tigers, wurden 1976 unter der Führung von Velupillai Prabhakaran (1954–2009) gegründet. Ihr erklärtes Ziel war die Schaffung eines unabhängigen Staates Tamil Eelam im Norden und Osten Sri Lankas, um die tamilische Minderheit vor systematischer Diskriminierung und Marginalisierung durch die singhalesisch dominierte Regierung zu schützen. Prabhakaran prägte die Bewegung als entschlossener Anführer, der den gewaltsamen Widerstand als einzigen Weg zur politischen Autonomie und kulturellen Bewahrung der Tamilen ansah.

Die LTTE entwickelte sich zu einer hochgradig militarisierten Organisation, die für ihre straffe Disziplin, Guerillataktiken und über 240 Selbstmordattentate bekannt wurde. Diese brutalen Methoden führten dazu, dass die Gruppe von 31 Staaten, darunter Indien, die USA und die EU, als terroristische Organisation eingestuft wurde. 2014 hob das EU-Gericht diese Einstufung jedoch aus verfahrenstechnischen Gründen auf, ohne die Vorwürfe gegen die LTTE moralisch zu bewerten.

 

Velupillai Prabhakaran

26.11.1954 - 18.05.2009 

Gründer und Führer bis zum ende des Bürgerkrieg von LTTE. 

Flagge des LTTE

Die Flagge der LTTE wurde als Symbol für den angestrebten unabhängigen Staat Tamil Eelam angesehn, für dessen Schaffung die Organisation kämpfte. Sie repräsnetierte die Identität un den Widerstand der Tamilen.

Tamil Eelam Map

Die Karte von Tamil Eelam zeigt die Gebiete in Sri Lanka, die die LTTE für sich beanspruchte, hauptsächlich den Norden und Osten des Landes, da dort die grösste tamilische Bevölkerung lebte. Diese Regionen sollten die Grundlage für den angestrebtenunabhängigen Staat Tamil Eelam bilden.